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s scheint, als hätte der Schweizer Francisco Agullo mit 48 Jahren seinen Traum verwirklicht: den Traum eines 9-jährigen Kindes, das Paris bei

Nacht in einem Cockpit einer Caravelle von Air France entdeckt. Das Bild brennt sich in sein Gedächtnis ein, der Junge wird zum Planespotter und versucht nun unentwegt Flugzeuge vor seine Linse zu bekommen. Mit 17 Jahren erhält er seine erste Fluglizenz, mit 20 wird er Fluglehrer und macht sich auf den Weg nach Kanada. Dort durchlebt er das große Abenteuer mit seinen dazugehörigen Schrecken: Quebec in einem Transportflugzeug Britten-Norman Islander zu überfliegen, allein, wenn das Eis anfängt die Propeller einzuzwängen, die Steuerfähigkeit abnimmt und das Flugzeug an Höhe verliert, das ist eine prägendes Erlebnis. Man denkt unweigerlich an Saint-Exupéry über den Anden in seinem Latécoère 25- 3R Nr. 649. Und man denkt an Pierre- Georges Latécoère, der einige Jahre später, als er die -40° C gegen +45° C eingetauscht hatte, UNO-Missionen über der Sahara flog.

EINE GERADLINIGE LAUFBAHN Mit der Zeit wird der Pilot ruhiger. Er beginnt bei Swissair als Linienpilot. Eine Rückkehr in die Heimat, in dieses große und schöne Haus . Er fühlt sich hier wohl aber nicht ausreichend stimuliert. 1996 tritt er daher in die unkonventionelle Gesellschaft PetrolAir ein, die später zur PrivatAir wird. Zu den außergewöhnlichen Arbeitsbedingungen Beförderung von Staatschefs und berühmten Persönlichkeiten, Reisen in die

ganze Welt kommt die Freude hinzu, mit 27 Jahren verantwortlicher Luftfahrzeugführer einer Boeing 757 zu sein .

DC-3: EINE VINTAGE - FLUGZEUGSTEUERUNG

Doch immer wieder erinnert sich der Pilot und Spezialist für die Flugsteuerung hochtechnisierter Maschinen (heute fliegt er eine Global 6000) an den Nervenkitzel beim Fliegen historischer Flugzeuge. Die heutigen Flugzeuge lassen sich mit der Fingerspitze steuern, man ist von technologischen Wunderwerken umgeben. Die DC-3 ist anders. Wenn man am Steuer sitzt, fühlt man in seinen Armen alle Gesetze der Physik. Man spürt außerdem die ganze Geschichte dieser Maschine. Francisco und seine Pilotenfreunde fliegen in einem Stück Geschichte: eine DC-3, die im März 1940 an die Gesellschaft American Airlines ausgeliefert wurde. Das während des Krieges gebaute Flugzeug wurde zunächst für den Truppentransport verwendet und anschließend für zahlreiche gewerbliche Inlandsflüge, hauptsächlich in den Vereinigten Staaten, eingesetzt. Im November 2008 trifft sie auf Francisco, der zu der Zeit eine Maschine zur Passagierbeförderung sucht: Im Jahr 2000 haben wir die Super Constellation Flyers Association gegründet, um unsere Connie (wie die Super Constellation liebevoll genannt wird, Anm. d. R.) fliegen zu lassen. Aber mit dieser Art von Flugzeug, das in der Schweiz in der Kategorie Sammlerflugzeug zertifiziert ist, ist es unmöglich, in Ländern wie Frankreich oder England Passagiere an Bord zu nehmen. Die DC-3 dagegen erlaubte uns unsere Gäste europaweit ohne Einschränkungen zu empfangen, sogar auf IFR- und Nachtflügen. Bis auf die Anpassung an die Flugzeugsicherheitsnormen ist die Maschine in seiner ursprünglichen Konfiguration erhalten geblieben. Ein

besonders wichtiger Punkt: Unter den heute noch 150 flugtüchtigen DC-3 gibt es viele, die mit Turbinen ausgestattet oder verändert wurden. Wir verfolgen einen puristischeren Ansatz; das was wird suchen, ist das wunderbare Dröhnen des Sternmotors und die Zeitreise, die die Steuerung einer solchen Maschine verkörpert.

RÜCKENSTÄRKUNG DURCH BREITLING UND TOTAL

Die Energie dieser Gruppe leidenschaftlicher Flieger hat in sehr kurzer Zeit Unterstützer mobilisiert. Neben den 4.000 Mitgliedern des Vereins haben Breitling und TOTAL den Weg für das Projekt der Weltumrundung geebnet: einer in Form von sorgfältiger PR-Arbeit und der andere durch die Versorgung mit dem Kraftstoff TOTAL AERO 120. 2017 gingen etwa 20 Personen Piloten, Flugbegleiter, Mechaniker und Freiwillige an Bord, um eine unglaubliche Reise zu unternehmen. Mit Start in Genf am 9. März hat die Breitling DC-3 in etwa 40 Etappen die Welt umflogen. Sie ist am 12. September wieder in Genf gelandet, wo sie sich eine wohlverdiente Ruhepause gönnt. Wir werden die Tragflächen abmontieren und unserer rüstigen Siebzigerin, die nicht weniger als 1.022 Passagiere an Bord genommen hat, eine zweite Jugend geben. Diese Breitling DC-3 Word Tour war neben einer logistischen Herausforderung in erster Linie ein zwischenmenschliches Erlebnis. Unser Treibstoff von Flug zu Flug war die Freude an der Begegnung, auf ein Publikum zu treffen, das immer noch von diesem Stück Geschichte begeistert ist, Freunde wiederzutreffen, die sich auf das Projekt eingelassen haben und dass diese Art des Fliegens von einem Punkt des Planeten zum anderen nicht in Vergessenheit gerät. Ein Tagtraum! n

Pierre Marilly

flydc3.net

Wenn man am Steuer sitzt, fühlt man in seinen Armen alle Gesetze der Physik. E