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Um je nach Anforderungen und Ihrer Anbautechnik auf Ihre unterschiedlichen Bedürfnisse einzugehen, bietet Ihnen HM.CLAUSE Saatgut mit angepassten Qualitätsstufen an:
DEFINITIONEN UND NORMEN
ELISEM® Qualitätssaatgut für den Erwerbsanbauer, gekennzeichnet durch: eine gute Keimqualität (über dem europäischen
Standard) eine Einheitlichkeit im Kaliber einen angepassten Gesundheitsschutz
ELITOP® Präzisionssaatgut von hoher Qualität, gekennzeichnet durch: eine erhöhte Keimqualität eine Uniformität im Aufgang eine Einheitlichkeit im Kaliber einen angepassten Gesundheitsschutz
PRECITOP® Präzisionssaatgut von sehr hoher Qualität, gekennzeichnet durch: eine sehr hohe Keimqualität eine sehr gute Energie eine Uniformität im Aufgang eine Einheitlichkeit im Kaliber einen angepassten Gesundheitsschutz
Je nach Gemüseart kann dieses Saatgut auch vorgekeimt verfügbar sein.
ELISEM® ELITOP® PRECITOP®
Keimqualität n n n n n n n n n n n n Energie n n n n n n n n n n n n Uniformität n n n n n n n n n n n n Einheitlichkeit im Kaliber Ja Ja Ja Angepasster Gesundheitsschutz Ja Ja Ja
Vorkeimung Nein Nein Je nach Gemüseart
PRODUKTSPEZIFIKATIONEN FÜR SAATGUT Diese Produktspezifikationen für die Keimung von Präzisionssaatgut, seine Sortenreinheit und die Gesundheitsschutzerfordernisse basieren auf den empfohlenen ESA-Vorschriften (European Seed Association). Gemüseanbau ist eine zunehmend spezialisierte und intensive Tätigkeit. Infolge der stetig steigenden Nachfrage nach besserer Produktqualität benötigen Gemüseanbauer und Jungpflanzenerzeuger eine immer bessere Qualität des Basismaterials. Insbesondere hat das Bedürfnis nach zusätzlichen Informationen über die Saatgutqualität sowie die Nachfrage nach spezifischen Saatgutformen stark zugenommen, um Keimung und gewünschte Pflanzenanzahl besser steuern zu können. Saatgut ist ein Naturprodukt. Insofern hängt das letztendliche Ergebnis von den wechselhaften Umweltbedingungen a b. E n t s p r e c h e n d s c h w i e r i g i s t e s , g e n a u e Informationen über Saataufgang und andere physische Saatgutmerkmale zu geben. Um den Kundenwünschen bestmöglich zu entsprechen, hat sich HM.CLAUSE entschlossen, Qualitätsstandards für die verschiedenen Saatgutkategorien festzulegen. Die angegebenen Keimfähigkeitswerte sind HM. CLAUSE-Mindeststandards und werden gemäß ISTA*- Verfahren und -Toleranzen festgelegt.
ALLGEMEINE DEFINITIONEN NORMALSAATGUT Im Allgemeinen wurde Normalsaatgut keiner speziellen Bearbeitung unterzogen. Je nach Produkt wird es nach Gewicht und/oder per Stück verkauft. Normalsaatgut erfüllt die gesetzlichen EU-Qualitätsnormen.
PRÄZISIONSSAATGUT Präzisionssaatgut wurde zusätzlich bearbeitet. Es ist von einheitlicher Größe und weist eine hohe Keimfähigkeit auf. Präzisionssaatgut wird per Stück verkauft.
VORKEIMUNG (PRIMING) Unter Priming sind Bearbeitungen zu verstehen, die das Ziel haben, den Keimprozess zu aktivieren, um schnelleren oder einheitlicheren Saataufgang nach der Saat zu erreichen. Priming-Saatgut wird per Stück verkauft.
PILLEN (PELLETING) Pillieren ist ein Verfahren, bei dem die Saatgutform durch eine Umhüllung zur Erleichterung der Aussaat in Form und Größe vereinheitlicht wird. Diese Bearbeitung erlaubt es auch, das Saatgut mit speziellen Zusatzstoffen auszurüsten. Pillen werden per Stück verkauft.
INKRUSTIERTES SAATGUT (FILM COATING) Bei der Inkrustierung wird das Saatkorn vollständig mit einer Hüllschicht überzogen, die üblicherweise eingefärbt ist. Die ursprüngliche Form des Saatkorns bleibt erhalten. Diese Bearbeitung erlaubt es auch, das Saatgut mit spe- ziellen Zusatzstoffen auszurüsten. Mit Insektiziden aus- gerüstete Inkrustierung kann man normalerweise anhand einer Farbkodierung erkennen. Inkrustiertes Saatgut wird per Stück verkauft.
GLUE COATING Glue Coating ist ein Verfahren der Haftbeschichtung, bei dem die angewendeten Pflanzenschutzmittel in fast abriebfreier Form am Saatgut aufgebracht werden. Glue Coating kann eingefärbt werden.
KEIMFÄHIGKEIT Keimfähigkeitsangaben werden gemäß ISTA-Verfahren bestimmt und gelten jeweils für den Lieferzeitpunkt.
SORTENREINHEIT Genetische Reinheit beschreibt den prozentualen Anteil von Pflanzen aus einer Saatgutpartie die der Sortenbeschreibung entsprechen.
*ISTA : International Seed Testing Association
ESA-ANGABEN DER SORTENREINHEIT FÜR PRÄZISIONSSAATGUT UND PILLEN
ART % MINDESTSORTEN-
REINHEIT FÜR PRÄZISIONSSAATGUT
KEIMFÄHIGKEIT PRÄZISIONS-
SAATGUT
KEIMFÄHIGKEIT PILLEN
AUBERGINE 98 % 90 % - ROTE BEETE (MULTIGERM) - 90 % -
MÖHRE - 85 % - SELLERIE - 90 % 90 % WITLOOF (CHICORÉE) - 85 % -
BLATTZICHORIE - 88 % 88 % CHICORÉE (FRISÉE UND ESKARIOL) - 90 % 92 %
KOHL (WEISSKOHL, ROTKOHL, WIRSING)
93 % 90 % -
BLUMENKOHL 90 % 90 % - FREILANDGURKE 98 % 92 % - GEWÄCH- SHAUSGURKE 99 % 92 % -
FREILAND- GEWÜRZGURKE 98 % 88 % -
GEWÄCHSHAUS- GEWÜRZGURKE 98 % 92 % -
KÜRBIS 97 % 92 % - ZUCCHINI 97 % 92 % - SPINAT - 85 % - FENCHEL - 90 % 90 % BUSCH- UND SCHNITTBOHNE - 85 % -
STANGENBOHNE - 95 % - SALAT (BUTTERKOPF, BATAVIA, EISBERG, ROMANA)
98 % 93 % 95 %
SALAT (ANDERE TYPEN) 95 % 93 % 95 %
FELDSALAT - 85 % - MAIS (SUPERSWEET) - 85 % -
MELONE (CHARENTAIS) 98 % 95 % -
MELONE (ANDERE TYPEN) 98 % 90 % -
ZWIEBEL - 90 % - WASSERMELONE 98 % 90 % - PETERSILIE - 87 % - CHILI/ PAPRIKA (HYBRID) 97 % 90 % -
LAUCH OP - 90 % 90 % ERBSE - 85 - 88 % - RADIESCHEN - 92 % - SCHWARZWURZEL - 80 % - HYBRIDTOMATE (FRISCH) 98 % 92 % -
HYBRIDTOMATE (INDUSTRIELL) 95 % 92 % -
Hinweis: Die vorstehenden Werte beziehen sich auf ISTA*- Verfahren und Toleranzen, sie gelten für den Zeitpunkt des Versands. * ISTA : International Seed Testing Association
ESA-EMPFEHLUNGEN ZU PHYTOSANITÄREN ANFORDERUNGEN AN SAATGUT
HM.CLAUSE wendet verschiedene Risikomanagement- strategien an, um samenbürtige Krankheiten zu verhindern bzw. einzudämmen, damit die phytosanitäre Qualität des gelieferten Gemüsesaatguts den Anforderungen der EU Richtlinie des Rates 2002/55/ EG entspricht. Mögliche Maßnahmen sind unter anderem Testprogramme zur Saatgutgesundheit, Saatgutproduktion unter geschützten Bedingungen, Feldbesichtigungen, Beizung oder andere wirksame Verfahren zur Saatgutdesinfektion. Das Handbuch von ISHI-VEG zu Tests zur Saatgut- gesundheit beinhaltet den aktuellen Stand der Technik der relevanten Testprotokolle. HM.CLAUSE legt bei phytosanitären Untersuchungen die von ISHI-VEG empfohlenen Mindestgrößen für repräsentative Stichproben zugrunde. Informationen über die ISHI-VEG Testprotokolle zur Saatgutgesundheit und über die empfohlenen Probenmindestgrößen finden Sie unter: http://www. worldseed.org/isf/ishi_vegetable.html
DEFINITIONEN DER ZUR BESCHREIBUNG VON PFLANZLICHEN REAKTIONEN AUF SCHÄDLINGE UND KRANKHEITSERREGER VERWENDETEN AUSDRÜCKE
Unter Anfälligkeit versteht man die Unfähigkeit einer Sorte, das Wachstum und die Entwicklung eines bestimmten Schädlings zu begrenzen. Unter Resistenz versteht man die Fähigkeit einer Sorte, das Wachstum und die Entwicklung eines bestimmten Schädlings und/oder die dadurch bedingten Schäden im Vergleich zu anfälligen Sorten unter vergleichbaren Umweltbedingungen und einem vergleichbaren Schädlingsdruck zu begrenzen. Bei resistenten Sorten können bei hohem Schädlingsdruck in gewissem Maß Symptome auftreten. Es wird zwischen zwei Resistenzgraden unterschieden:
HOHE RESISTENZ (HR): Sorten, die das Wachstum und die Entwicklung eines bestimmten Schädlings bei normalem Schädlingsdruck im Vergleich zu anfälligen Sorten in hohem Maß begrenzen können. Bei diesen Sorten können jedoch bei hohem Schädlingsdruck in gewissem Maß Symptome oder Schäden auftreten.
INTERMEDIÄRE RESISTENZ (IR): Sorten, die das Wachstum und die Entwicklung eines bestimmten Schädlings begrenzen, aber im Vergleich zu hoch resistenten Sorten mehr Symptome oder Schäden aufweisen können. Intermediäre resistente Sorten werden jedoch weniger schwerwiegende Symptome oder Schäden unter vergleichbaren Umweltbedingungen und/ oder unter vergleichbarem Druck ähnlicher Schädlinge aufweisen als anfällige Sorten.
Sorten mit dem gleichen Resistenzgrad gegen einen bestimmten Schädling können unterschiedliche Resistenzwirkungen aufgrund eines von Sorte zu Sorte abweichenden genetischen Hintergrunds zeigen. Wenn eine Sorte als resistent erklärt wird, muss festgehalten werden, dass diese Resistenz auf die Biotopen, Pathotypen, Rassen oder Stämme beschränkt ist, die für den Schädling angegeben wurden.
Wenn ein Widerstand ohne Angabe von Biotopen, Pathotypen, Rassen oder Stämmen geltend gemacht wird, bedeutet dies, dass es für den betreffenden Schädling keine allgemein anerkannte Klassifizierung nach Biotopen, Pathotypen, Rassen oder Stämmen gibt. In diesem Fall wird die Resistenz nur für gewisse Pathogenisolate geltend gemacht. Ggf. neu auftretende Biotopen, Pathotypen, Rassen oder Stämme werden von dem anfänglich geltend gemachten Widerstand nicht abgedeckt.
Immunität liegt vor, wenn eine Pflanze von einem bestimmten Schädling nicht angegriffen oder infiziert werden kann.